Die Zusammenarbeit von zwei Personen beim Dolmetschen zwischen Deutscher Gebärdensprache und Deutsch nennt man „Doppelbesetzung“. Es ist eine effektive Strategie, um die Qualität der Dolmetscharbeit sicherzustellen und die Ermüdung der Dolmetschenden für Deutsche Gebärdensprache und Deutsch zu minimieren. Das ist insbesondere bei Einsätzen, die länger als eine Stunde dauern, wichtig. Bei Einsätzen, die eine hohe Konzentration erfordern, ist es ebenfalls wichtig, dass zwei Gebärdensprachdolmetschende als Team zusammenarbeiten. Das können Gespräche mit mehreren Personen sein oder besonders anspruchsvolle Inhalte.
Im Bereich des Dolmetschens sind die Anforderungen hoch. Dolmetschende müssen nicht nur Aussagen hören und verstehen, sondern auch komplexe Analysen der aufgenommenen Informationen durchführen und diese in Echtzeit in eine andere Sprache übertragen. Diese geistigen Prozesse können extrem ermüdend sein und diese Ermüdung kann die Qualität der Verdolmetschung beeinträchtigen. Durch die Zusammenarbeit im Team können die Dolmetschenden jedoch Erholungsphasen einlegen, um ihre Konzentration aufrechtzuerhalten.
Die Doppelbesetzung ist jedoch nicht nur bei längeren Einsätzen sinnvoll. Sie kann auch bei kürzeren, aber informationsintensiven Veranstaltungen von Vorteil sein. Ein Beispiel dafür sind politische Pressekonferenzen, bei denen eine hohe Informationsdichte erwartet wird. Hier kann die gemeinsame Arbeit zweier Dolmetschenden nach dem „Vier-Augen-Prinzip“ sicherstellen, dass keine wichtigen Informationen verloren gehen.
Ein weiterer Aspekt der Doppelbesetzung betrifft Situationen, in denen taube Dolmetschende eingesetzt werden. In solchen Fällen kann es sogar notwendig sein, ein Team von vier Dolmetschenden zu haben, um eine reibungslose Kommunikation sicherzustellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Doppelbesetzung eine bewährte Methode ist, um die Qualität der Dolmetscharbeit zu gewährleisten, die Ermüdung der Dolmetschenden zu minimieren und sicherzustellen, dass wichtige Informationen in verschiedenen Dolmetschszenarien effektiv vermittelt werden können. Es geht darum, eine gleichberechtigte Teilhabe in jeder Situation zu ermöglichen und die vielschichtigen Anforderungen des Dolmetschberufs zu achten. Diese Praxis spiegelt die hohe Professionalität und das Engagement der Dolmetschenden wider, die sich für eine barrierefreie Kommunikation einsetzen.